„Der Allerbarmer, welcher lehrte den Koran
Den Menschen erschuf er und dann
Lehrte er ihn dass er sprechen kann
Der Mond und die Sonne unterliegen Berechnungen
Vor ihm verneigen sich Bäume und Stern‘
Und die Himmel hob er empor und stellte auf die Waage
Auf dass ihr nicht schwindelt an der Waage!
So setzt das Gewicht in gerechter Weise und betrügt nicht an der Waage!
Und die Erde schuf er der Geschöpfe Willen
Auf ihr sind Früchte und Palmen mit Fruchthüllen
Und duftende Pflanzen und Getreideähren
Welch Gnad eures Herren wollt ihr für Lüge erklären?
Den Menschen schuf er aus Ton gleich Töpfergut
Und die Dschinn schuf er aus rauchloser, feuriger Glut
Welch Gnad eures Herren wollt ihr für Lüge erklären?
Der Herr der zwei östlichen und der zwei westlichen Sphären
Welch Gnad eures Herren wollt ihr für Lüge erklären?
Den zwei sich treffenden Meeren ließ er freien Lauf
Damit sie nicht ineinander fließen er eine Trennwand stellt‘ auf
Welch Gnad eures Herren wollt ihr für Lüge erklären?
Korallen kommen aus beiden hervor und Perlen
Welch Gnad eures Herren wollt ihr für Lüge erklären?
Sein sind hochragende Schiffe gleich Berge auf Meeren
Welch Gnad eures Herren wollt ihr für Lüge erklären?
Alles, was auf Erden ist wird vergehn
Doch das Angesicht deines Herrn bleibt immer bestehn
Des Herrn der Erhabenheit und Ehre
Welch Gnad eures Herren wollt ihr für Lüge erklären?
In den Himmeln und auf Erden bitten ihn alle Gestalten
Allgegenwärtig ist sein tägliches Walten
Welch Gnad eures Herren wollt ihr für Lüge erklären?
Ihr beiden Gewichtigen, bald werden wir uns zu euch kehren
Welch Gnad eures Herren wollt ihr für Lüge erklären?
O Menschen und Djinn! Durchdringt sie die Grenzen der Himmel und Erden!
Ihr werdet nicht imstande sein, außer mit der Macht eures Herren!
Welch Gnad eures Herren wollt ihr für Lüge erklären?
Eine Flamme aus Kupfer und Feuer wird gegen euch entsandt
Welcher ihr nicht entkommen könnt
Welch Gnad eures Herren wollt ihr für Lüge erklären?
Und wenn der Himmel sich spaltet und wie eine Rose ist gleich rotem Leder
Welch Gnad eures Herren wollt ihr für Lüge erklären?
An jenem Tag werden weder Menschen noch Dschinn befragt nach ihren Taten
Welch Gnad eures Herren wollt ihr für Lüge erklären?
Doch ihre Merkmale werden sie verraten.
An ihren Stirnlocken und Füßen wird man sie heben
Welch Gnad eures Herren wollt ihr für Lüge erklären?
Das ist die Hölle, welche sie leugnen im Leben
Zwischen ihr und siedend heißem Wasser werden sie verkehren.
Welch Gnad eures Herren wollt ihr für Lüge erklären?
Dem aber der seinen Herren fürchtet werden wir zwei Gärten gewähren.
In beiden Gärten vielerlei Bäume gedeihn
Welch Gnad eures Herren wollt ihr für Lüge erklären?
Und die Quellen, die in beiden Gärten fließen sind zwei
Welch Gnad eures Herren wollt ihr für Lüge erklären?
Von jeder Frucht gibt es dort zweierlei Art
Welch Gnad eures Herren wollt ihr für Lüge erklären?
Und ruhen werden sie auf Kissen gefüllt mit Brokat.
Die Früchte der beiden Gärten nah ihren Händen sie sind
Welch Gnad eures Herren wollt ihr für Lüge erklären?
Und junge Wesen mit unschuldigen Augen darin
Berührt hatten sie vorher weder Menschen noch Dschinn.
Rubine und Korallen meint man sie wären
Welch Gnad eures Herren wollt ihr für Lüge erklären?
Kann man einem Gütigen einen anderen Lohn als Güte bescheren?
Welch Gnad eures Herren wollt ihr für Lüge erklären?
Außer den zwei Gärten werden ihnen zwei andere Gärten zuteil
Welch Gnad eures Herren wollt ihr für Lüge erklären?
In ihnen dunkelgrünes Blattwerk gedeiht
Welch Gnad eures Herren wollt ihr für Lüge erklären?
Zwei Quellen die reichlich Wasser spenden sind dort
Welch Gnad eures Herren wollt ihr für Lüge erklären?
Und Früchte, Dattelpalmen, Granatäpfel an jeweiligem Ort
Welch Gnad eures Herren wollt ihr für Lüge erklären?
Und gütige und schöne Wesen sind darin
Welch Gnad eures Herren wollt ihr für Lüge erklären?
Huris, wohlbehütet in Zelten sie sind
Welch Gnad eures Herren wollt ihr für Lüge erklären?
Berührt hatten sie vorher weder Menschen noch Dschinn.
Auf grünen Kissen und schönen Teppichen werden sie zur Ruhe kehren
Segensreich ist der Name deines Herren
Des Herren der Erhabenheit und Ehre
(Koran, „Der Allerbarmer“, Sure 55)
„Wenn die Erde wird in Heftigkeit beben
Und all ihre Lasten rauslegen
Und der Mensch sagt: „Was ist nur mit unserer Welt?“
An jenem Tag sie ihre Geschichten erzählt.
So wie der Herr es befehlt.
An jenem Tage kommen die Menschen in Gruppen zerstreut
Damit man ihnen ihre Weke zeigt
Und wer nur eines Stäubchen Gewicht Gutes vollbracht,
dem wird es deutlich gemacht
Und wer nur eines Stäubchen Gewicht Böses vollbracht,
dem wird es deutlich gemacht.“
(Koran, Sure 99)
„Sprich: Ich nehme meine Zuflucht beim Herrn des Morgenlichts
Vor dem Übel dessen was er ins Dasein rief
Und vor dem Übel der Finsternis wenn sie hereinbricht
und vor dem Übel der Magiebetreiber
und vor dem Übel der neidenden Neider.“
(Koran Sure 113)
„Siehst du den, der leugnet das Gericht?
Die Waise kümmert ihn nicht
Und zur Speisung der Armen er nicht einlädt
Wehe jenem im Gebet
Der geistesabwesend ist im Gebet
Der nur will dass ihr ihn seht
und sich weigert wenn jemand Hilfe erfleht.“
(Koran, Sure 107)
„Wenn die Sonne fällt in sich,
Und der Glanz der Stern‘ erlischt
Und die Berg‘ sich bewegen hinfort
Und niemand die trächtigen Kamele versorgt
Und die wilden Tiere zusammengeschart
Und die Meere fluten auf stürmische Art
Und die Seelen mit ihren Leibern gepaart
Und das lebendig begrabene Mädchen gefragt:
„Für welch‘ Verbrechen wurdest du verscharrt?“
Und wenn die Bücher aufgemacht
Und wenn der Himmel weggebracht
Und wenn die Hölle angefacht,
Das Paradies herbeigebracht
Wird jede Seele wissen was sie vollbracht!
Wahrlich, ich schwöre bei den sich zurückziehenden Sternen
Die dahinziehen und sich verbergen
Und bei der sich dem Ende neigenden Nacht
Und beim Morgen wenn er erwacht!
Wahrlich dies‘ Wort ein edler Bote hat gebracht!
Dem vom Herrn des Thrones gegeben wurd‘ Kraft
Dem gehorcht wird und Vertrauen entgegengebracht
Und euer Gefährte ist nicht verrückt
Am Horizont hat er ihn deutlich erblickt
Und mit dem ihm bekannten Verborgenen geizt er nicht
Und mit dem Koran ist es auch nicht der verstoßene Satan der spricht
Welchen Weg wollt ihr denn nun beschreiten?
Wahrlich! Dies ist eine Ermahnung an die Welt, nichts weiter
Für jene, die den geraden Weg wählen
Doch wollt ihr nicht, außer mit dem Will‘n eures Herren,
des Herren der Welten.“ (Koran, Sure 81)
„Nein! Ich schwöre beim Auferstehungstage!
Und ich schwöre bei der Seele welche erhebet Anklage!
Meint der Mensch wir sind nicht imstande wieder zusammenzufügen sein Gebein?
Aber ja! Bis hin zu den Fingern können wir ihn wieder formen wie einst!
Doch der Mensch unbekümmert fortfahren er mag.
Er fragt: „Wann ist denn der Auferstehungstag?“
Dann wenn der Blick geblendet ist
Und der Mond in Finsternis
Und der Mond und die Sonne vereinigen sich
An jenem Tag wird der Mensch sagen: „Wo ist ein Entfliehen für mich?“
Doch eine Zuflucht gibt es nicht!
Einzig zu deinem Herren geführet wird dann
An jenem Tage wird ihm kundgetan
Was er getan und was er pflegt‘ zu versäumen
Oh und der Mensch gegen sich selber wird zeugen!
Trotz all der Entschuldigungen die er wird vortragen
Bewege nicht deine Zunge um mit ihm zu eilen voran
Uns obliegt es zusammenzutragen den Koran
Und wenn er verlesen wird, folgt dem Koran
Und seine Erklärung oblieget uns dann
Nein! Ihr aber liebt das vergängliche Leben so sehr!
Vernachlässigt jenes das ewiglich währt
An jenem Tag wird es hell scheinende Gesichter geben
Die ihrem Herren schauen entgegen
Und manche Gesichter werden voller Entsetzten sein
Ahnend ihre bald eintreffende Pein
Ja, wenn die Seele steigt zum Schlüsselbein
Und der Mensch sagt: „Bringt einen Beschwörer herbei!“
Und man weiß, dass der Abschied nun kommt
Und wenn sich Bein um Bein aufrollt
An jenem Tag einzig zu deinem Herren wird getrieben hinfort
Und glaubt er nicht und verrichtet kein Gebet
Sondern leugnet und den Rücken er dreht
Dann zu den Seinen mit stolzem Haupte er geht
Oh, wehe dir weh!
Dir, wehe dir weh!
Meint denn der Mensch er würde sich selbst überlassen?
War er nicht ein Samen einst ausgegossen?
Dann ein Blutklumpen welches gefertigt, geformt
Aus ihm der Herr Mann und Frau hat erschaffen
Ist er nicht imstande, die Toten lebendig zu machen?“
(Koran, Sure 75)
„Bei dem Himmel und bei at-Tariq
Und was weißt du über at-Tariq ?
Es ist ein Stern von durchdringendem Licht!
Wahrlich jede Seele hat einen Schreiber über sich
Drum soll der Mensch bedenken woraus er erschaffen ist
Erschaffen aus einer Flüssigkeit die herausschießt,
Die zwischen Lenden und Rippen ergießt
Wahlich, ihn wieder hervorzubringen er hat die Macht
Am Tage wenn das Geheime kenntlich gemacht
Dann wird der Mensch keinen Helfer haben und keine Kraft
Und beim Himmel wenn er wiederkehrt
und bei der sich spaltenden Erd‘
Dies ist ein entscheidendes letztes Wort gewiss!
Und zum Scherzen ist es nicht
Wahrlich sie planen eine List
Und ich plane eine List
Drum gewähre ihnen eine Frist,
nur noch eine kleine Frist!“
(Koran, Sure 86)
„Nein, ich schwöre bei dieser Stadt.
Und du wohnst in dieser Stadt
Beim Vater und was er gezeuget hat.
Gott den Mensch‘ in Bedrängniss erschaffen hat
Meint er, daß niemand Gewalt auf ihn hat?
Er spricht: O wie viel Vermögen ich erbracht
Meint er, daß niemand gesehn ihn hat?
Haben wir ihm nicht zwei Augen geweitet?
Ihm Zunge und Lippen bereitet?
Und auf den Gabelweg ihn geleitet.
Doch er das Hindernis nicht bezwang.
Was heisst das Hindernis nicht bezwang?
Zu lösen der Gefangenen Band.
Zu speisen, wenn Hunger im Land,
Die Waise, die dir anverwandt,
Den Armen, dessen Not man erkannt.
Und zu sein unter jenen, die glauben,
die sich ermahnen zum Erbarmen,
und sich ermahnen zum Bestand;
Das sind die Leute zu unserer rechten Hand.
Und die nicht glauben an unsre Zeichen,
das sind die Leute zu unserer linken Hand
Über sie wölbt sich der Brand.“
(Koran, Kapitel 90)